Sie haben das Gefühl, Ihre Verdauung ist träge oder Sie leiden an Verstopfung? Damit sind Sie nicht alleine. Verdauungsprobleme sind häufig und können sehr unangenehm sein. Hier finden Sie wichtige Tipps und Hinweise, wie Sie Ihre Verdauung anregen und damit unangenehmen Symptome lindern können.
Verdauungsprobleme wie Verstopfung kommen heutzutage sehr häufig vor. Betroffene fühlen sich aufgebläht, leiden unter Krämpfen und Unwohlsein. Hinzu kommt das Gefühl, dass Mahlzeiten viel zu langsam verdaut werden und der Stuhlgang zu lange auf sich warten lässt. Meist steckt – zumindest teilweise – eine falsche Ernährung hinter den Symptomen. Dabei spielt nicht nur eine wichtige Rolle was wir essen, sondern auch wie schnell, wie oft und welche Mengen.
Verstopfungen sind auch eines der häufigeren Anzeichen für ein sogenanntes Reizdarmsyndrom. Darunter werden eine Reihe von Verdauungsproblemen zusammengefasst, die durch keine organische Ursache erklärt werden können.
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Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, die bei einer trägen Verdauung helfen und somit auch den Stuhlgang zu fördern. Meist besteht der erste Schritt darin, mögliche Auslöser für die träge Verdauung zu identifizieren.
Folgende Faktoren hemmen die Darmaktivität:
Liegen einer oder mehrere Faktoren bei Betroffenen vor, besteht der nächste Schritt darin, den Lebensstil entsprechend anzupassen. Das ist aber häufig gar nicht so leicht im Alltag umzusetzen und bedarf etwas Geduld. Mit ein paar Tipps und Hinweisen kann die Verdauung aber in der Regel erfolgreich und langfristig gefördert werden.
Ein zentraler Faktor beim Thema gute Verdauung ist eine ausreichende Trinkmenge. Denn wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit hat, wird der Stuhl fest, verweilt dadurch länger im Darm und kann schwerer ausgeschieden werden. Deswegen sollten Betroffene konsequent Flüssigkeit zu sich nehmen, idealerweise 1,5–2 Liter über den Tag verteilt.
Mit der richtigen Ernährung kann der Verdauungsprozess langfristig und dauerhaft angeregt werden. Allerdings geschieht das nicht von heute auf morgen, sondern bedarf meist etwas Geduld bis die ersten Effekte spürbar sind.
Wer seine Darmaktivität etwas kurzfristiger ankurbeln möchte, kann beispielsweise auf quellende Lebensmittel wie Floh- und Leinsamen zurückgreifen. Diese ziehen im Darm viel Flüssigkeit an, quellen auf und erhöhen somit das Stuhlvolumen. Dadurch wird die Darmtätigkeit angeregt und der Stuhlgang gefördert. Allerdings entfalten solche Quellmittel nur ihre Wirkung, wenn sie mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Neben der Ernährung spielt auch regelmäßige Bewegung eine zentrale Rolle beim Thema Verdauung. Langes Sitzen beispielsweise sorgt dafür, dass die Darmaktivität deutlich heruntergefahren wird. Besonders Menschen, die im Beruf viel sitzen müssen, sollten daher auf ausreichend Ausgleichsbewegung vor und nach der Arbeit achten. Ideal sind Spaziergänge, moderates Lauftraining, Crosstrainer, Schwimmen etc. Zu anspruchsvolle Sporteinheiten bis an die Leistungsgrenze heran sind hingegen wieder kontraproduktiv und wirken eher hemmend auf die Verdauung.
Auch verschiedene Yoga-, Gymnastik- und Atemübungen können zur Anregung der Verdauung beitragen. Betroffene sollten am besten Übungen wählen, die sie körperlich leicht umsetzen können und bei denen sie sich wohlfühlen.
Beispiele für verdauungsfördernde Übungen:
Viele Menschen empfinden es als belastend, wenn der morgendliche Stuhlgang ausbleibt. Kurz zur Information: Von einer chronischen Verstopfung spricht man, wenn Betroffene für mehrere Monate weniger als drei Stuhlgänge pro Woche haben und zusätzliche Beschwerden wie Schmerzen beim Pressen, sehr harten Stuhl oder ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung auftreten. Wenn der morgendliche Stuhlgang also einmal ausbleibt oder nicht sich nicht immer pünktlich morgens ankündigt, besteht erstmal kein Grund zur Sorge.
Vielen Betroffenen hilft es, wenn sie morgens nach dem Aufstehen ein Glas Wasser, am besten lauwarm, trinken. Kaffee oder Schwarz- bzw. Grüntee (nicht länger als drei Minuten ziehen lassen!) regen wegen des darin enthaltenen Koffeins ebenfalls den Stuhlgang an. Stress hingegen wirkt hemmend auf die Darmaktivität, versuchen Sie daher den Tag möglichst entspannt zu beginnen.
Ja, tatsächlich ist eine falsche Ernährung sogar häufig der Auslöser für eine träge Verdauung. Betroffene sollten insgesamt auf ballaststoffreiche Ernährung umstellen mit viel Vollkornprodukten und ausreichend Gemüse, und außerdem darauf achten, dass sie täglich etwa 1,5–2 Liter trinken. Stopfende Lebensmittel wie Weißmehl- und Milchprodukte, Süßwaren sowie stark verarbeitete Fertigprodukte und Fastfood sollten hingegen vermieden werden bzw. nur in sehr kleinen Mengen auf dem Speiseplan stehen.
Eine gesunde Verdauung lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen fördern, sondern erfordert etwas Geduld und eine konsequente Umsetzung der richtigen Bewegung und Ernährungsweise.
Trotzdem gibt es ein paar Tipps, wie die Darmaktivität auch kurzfristig angeregt werden kann. Hier eignen sich besonders Lein- oder Flohsamen. Diese müssen mit viel Flüssigkeit zu sich genommen werden und quellen dann anschließend im Darm auf. Das erhöht das Stuhlvolumen und fördert so den Verdauungsprozess.
Bei akuter Verstopfung können kurzfristig auch klassische Abführmittel, sogenannte stimulative Laxantien, erwogen werden. Diese bewirken eine Verflüssigung des zu festen Stuhls und haben dadurch eine abführende Wirkung. Allerdings sollten solche Abführmittel nur über kurze Zeit eingenommen bzw. angewendet werden. Bei falschem Gebrauch können unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Außerdem besteht die Gefahr von Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten. Deswegen sollte die Anwendung im Zweifel immer erst mit einem Arzt besprochen werden.
Bei Verstopfungen und anderen begleitenden Magen-Darm-Beschwerden sollte aber grundsätzlich immer die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. Zusätzlich ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll und auch die gelegentliche Anwendung von quellenden Substanzen kann hilfreich sein.
Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Faktor, wenn man die Verdauung anregen möchte. Hilfreiche Lebensmittel auf dem Speiseplan, die zu einer gesunden Verdauung beitragen, sind dabei vor allem ballaststoffreiche Vollkornprodukte sowie Gemüse. Außerdem regen Sauermilchprodukte die Darmtätigkeit an, ebenso wie Trockenfrüchte und kleinere Mengen kohlensäure- oder koffeinhaltiger Getränke.
Konkret beantwortet: (Natur)Joghurt gehört zu den Sauermilchprodukten und fördert somit eine gesunde Verdauung. Krautsalat, sprich Kohl, hingegen kann zu unangenehmer Gasbildung im Darm führen und Blähungen verursachen. Wenn überhaupt, sollte der Krautsalat mit Gewürzen wie z. B. Kümmel oder Fenchel hergestellt werden, das macht den Kohl bekömmlicher. Studentenfutter enthält durch die Rosinen sowohl Trockenfrüchte als auch verschiedene Nusssorten. Trockenfrüchte wirken verdauungsfördernd und die Nüsse enthalten zudem Ballaststoffe, wichtige Vitamine und wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Deswegen kann Studentenfutter gerne für eine ausgewogene Ernährung in den Speiseplan integriert werden.
Studium:
Universitätsklinik Marburg
Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen:
Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
Studium:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn-Universität in München
Berufliche Stationen:
Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung