Tees gehören zu den beliebtesten Hausmitteln bei Verdauungsstörungen und anderen typischen Beschwerden rund um Magen und Darm. Sie sind leicht zubereitet und in den meisten Haushalten schnell verfügbar. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Sorten und Kräuter besonders gut helfen und was Sie bei der Herstellung beachten sollten.
Die Sorte sollte immer abhängig von den jeweiligen Verdauungsbeschwerden ausgesucht werden. Denn in grünem, schwarzen und Kräutertee finden sich unterschiedliche Inhaltsstoffe, die vielfältige Effekte auf Magen und Darm haben können.
Grünem Tee werden verschiedene Effekte zugeschrieben, vor allem sollen die Gerbstoffe eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Entzündungen haben. Bei Verdauungsbeschwerden wird grüner Tee eher selten zur Linderung herangezogen. Das darin enthaltene Koffein, bei Tees auch Teein genannt, hat aber eine abführende Wirkung, daher kann grüner Tee beispielsweise bei Verstopfung getrunken werden, um den Stuhlgang zu fördern. Die Gerbstoffe hingegen haben eine beruhigende Wirkung auf den Darm, sie können bei Durchfall helfen.
Gut zu wissen: Teein und Koffein beschreiben beide den gleichen Stoff, es sind nur unterschiedliche Bezeichnungen. Früher wurde Teein vor allem in Zusammenhang mit Tees und Koffein bei Kaffee verwendet, heutzutage wird der Begriff Teein aber nur noch selten gebraucht.
Wie hoch der Gerbstoff- und wie hoch der Koffeinanteil ist, hängt von der Sorte und vor allem von der Ziehzeit des Tees ab.
Schwarzer Tee enthält, wie grüner Tee, ebenfalls Koffein und Gerbstoffe. Im Vergleich zum grünen Tee ist der Gerbstoffanteil bei schwarzem Tee jedoch meist geringer. Das Koffein hat eine abführende, die Gerbstoffe eine beruhigende Wirkung. Bei Verstopfung und Durchfall kann diese Teesorte somit zur Stuhlregulierung beitragen. Welche Wirkung der Tee entfaltet, hängt dabei maßgeblich von der Ziehzeit ab.
Früchtetees gehören zu den beliebtesten Teesorten. Kein Wunder, inzwischen gibt es von Popcorn bis hin zu Strawberry-Cheesecake fast jede Geschmacksrichtung. Auch wenn der Name im ersten Moment gesund klingt, sind es die Inhaltsstoffe leider immer öfter nicht. Häufig sind Früchtetees künstliche Aromen und Zucker zugesetzt. Auch die beworbenen Zutaten sind in der Regel nur in winzigen Mengen im Teebeutel zu finden, den Großteil des Inhalts bilden aromatisierte und teilweise gefärbte Apfelstücke. Somit haben Früchtetees in aller Regel auch sehr wenige wertvolle Inhaltstoffe mit einer positiven Wirkung auf Magen-Darm-Symptome.
Was trotzdem zur Linderung von Krämpfen und Schmerzen beitragen kann, ist die Wärme. Wer also gerne Früchtetee trinkt, sollte am besten auf Produkte ohne zugesetzten Zucker und mit möglichst wenig Aromastoffen zurückgreifen – dann spricht auch nichts gegen eine Tasse Früchtetee.
Viele Kräuter haben sich bereits seit der Antike gegen die verschiedensten Symptome bewährt. Aus diesem Grund sind Kräutertees auch ein weitverbreitetes Hausmittel bei Beschwerden im Bereich von Magen und Darm. Sie bilden die Basis der meisten klassischen „Magen-Darm-Beruhigungstees“. Oftmals werden in solchen Mischungen gleich mehrere Pflanzen kombiniert – Fenchel-Anis-Kümmel ist beispielsweise beliebt. Je nach Art der Symptome, sprich, ob Durchfall, Blähungen oder Verstopfung, können unterschiedliche Kräuter helfen. Die jeweilige Sorte sollte daher immer entsprechend ausgesucht werden.
Bei Symptomen im Magen-Darm-Bereich haben sich verschiedene Kräuterpflanzen bewährt. Dabei müssen jedoch auch die Darreichungsformen beachtet werden, da die Dosierung der wertvollen Inhaltsstoffe hierbei stark variiert.
In Tees sind aufgrund der geringen Menge und der Zubereitungsart nur vergleichsweise geringe Dosen der wirksamen Inhaltsstoffe enthalten. In pflanzlichen Arzneimitteln hingegen werden die Inhaltsstoffe der jeweiligen Heilpflanzen durch spezielle Verfahren aus großen Mengen extrahiert und liegen daher in einer viel höher konzentrierten Form vor, beispielsweise als Pfefferminzöl. Deswegen können in dieser Form mit nur wenigen Tropfen große Mengen der wertvollen Inhaltsstoffe eingenommen werden.
Gut zu wissen: Pfefferminzöl wird mittlerweile sogar international und in den Deutschen Leitlinien, sprich den allgemeinen Handlungsempfehlungen für Ärzte, zur Behandlung der charakteristischen Reizdarm assoziierten Symptomen wie Blähungen und Schmerzen empfohlen.
Kräuter mit positivem Einfluss auf das Verdauungssystem:
Die empfohlene Zubereitung variiert je nach Teesorte. Kräutertees sollten mit kochendem Wasser aufgegossen werden und anschließend etwa 10–20 Minuten zugedeckt ziehen. Achten Sie darauf, dass der Tee nicht zu heiß ist, wenn Sie ihn trinken, und verzichten Sie am besten auf Zucker oder andere Süßungsmittel.
Bei schwarzem und grünem Tee entscheidet die Ziehzeit maßgeblich darüber, welche Inhaltsstoffe ihre jeweilige Wirkung entfalten. In den ersten 3 Minuten geben die Teeblätter vor allem Koffein ab. Wer also eine belebende, eher abführende Wirkung erzielen möchte – beispielsweise bei Verstopfung –, sollte den Tee nicht länger als 3 Minuten ziehen lassen.
Je länger die Teeblätter bei grünem und schwarzem Tee im warmen Wasser ziehen, desto mehr Gerbstoffe sind später im Tee. Das führt auch dazu, dass der Tee immer bitterer wird. Gerbstoffe haben eine beruhigende Wirkung auf das Verdauungssystem und können beispielsweise bei Durchfall helfen.
Kräutertees können Sie praktisch nicht überdosieren, sprich nicht zu viel davon trinken. Ideal sind etwa 1,5–2 Liter pro Tag, dann stehen dem Körper genügend Flüssigkeitsreserven zur Verfügung. Wer unter starkem Durchfall leidet, sollte im Zweifel lieber mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Etwas mehr Vorsicht ist bei grünem und schwarzem Tee geboten. Das Koffein wirkt belebend und anregend auf den Kreislauf. Wer zu viel davon trinkt, riskiert Schlafprobleme und Unruhe. Besonders Menschen, die wenig Koffein konsumieren, sollten sich vorsichtig an die beiden Teesorten herantasten.
Klassische Magen-Darm-Tees, die auch mit einer entsprechenden Bezeichnung auf der Verpackung werben, sind in aller Regel auf Kräutertee-Basis.
Je nach Kräutern, können die Tees bei unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden eingenommen werden:
Traditionell werden diese Kräuter als Tee verwendet. Magen-Darm-Tees gehören zu den beliebtesten Hausmitteln bei Verdauungsbeschwerden, da sie schnell und einfach zur Verfügung stehen und über Generationen weitergegeben wurden. Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit von Magen-Darm-Tees gibt es jedoch nicht.
Das liegt daran, dass die Wirksamkeit entscheidend von der Dosierung abhängt. Um beispielsweise bei Pfefferminzöl die gewünschte Wirkung zu erzielen, muss die Dosierung ausreichend hoch sein, das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt. Dann kann Pfefferminzöl charakteristische Reizdarm assoziierte Symptome wie Blähungen und Schmerzen lindern.
Ja, das in den Pfefferminzblättern vorkommende ätherische Öl hat vielfältige positive Effekte auf das Verdauungssystem und wird daher häufig bei verschiedensten Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. In Tees sind allerdings nur geringe Mengen des ätherischen Öls enthalten.
Wesentlich höher dosiert sind die wertvollen Inhaltsstoffe in Pfefferminzöl. In dieser Form eignet sich Pfefferminzöl auch beim Reizdarmsyndrom nachweislich zur Behandlung der charakteristischen Symptome Schmerzen und Blähungen.
In Digestopret® beispielsweise ist der Wirkstoff Pfefferminzöl enthalten. Bei entsprechenden Symptomen im Magen-Darm-Bereich nehmen Betroffene dreimal täglich eine Weichkapsel Digestopret® ein. Die Dosis an Pfefferminzöl aus einer solchen Tagesdosis Digestopret® entspricht 210 Tassen Pfefferminztee.
Mehr dazu erfahren Sie hier: Digestopret®
Bestimmte Teesorten können dazu beitragen, die Symptome bei Durchfall zu lindern. Zum einen wird durch den Tee der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen, zum anderen können die Inhaltsstoffe zur Beruhigung des Darms beitragen. Kamille, Pfefferminz, aber auch grüner und schwarzer Tee (bei entsprechend langer Ziehzeit), beruhigen den Magen-Darm-Trakt und lindern Bauchkrämpfe.
Auch bei Verstopfung können bestimmte Teesorten zur Unterstützung des Verdauungssystems getrunken werden. Kräuter wie Kamille, Löwenzahn, Pfefferminz und Kümmel regen die Verdauung an, indem sie beispielsweise die Gallensekretion fördern. Auch schwarzer und grüner Tee wirken – bei kurzer Ziehzeit – verdauungsfördernd und können zur Stuhlregulierung beitragen.
Studium:
Universitätsklinik Marburg
Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen:
Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
Studium:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn-Universität in München
Berufliche Stationen:
Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung