

Hausmittel und Tipps zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und Reizdarmsymptomen
Ob Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall oder Übelkeit mit Erbrechen – Verdauungsbeschwerden äußern sich auf viele unangenehme Arten und in unterschiedlicher Ausprägung. Neben verschiedenen Medikamenten gibt es eine Vielzahl bewährter Hausmittel, die Ihnen Linderung verschaffen können.
Hausmittel und Tipps bei Magen-Darm-Beschwerden
Besonders für Beschwerden im Verdauungsbereich gibt es viele bewährte und effektive Hausmittel.
Hausmittel sind für leichtere Verdauungsbeschwerden geeignet, die keine ärztliche Behandlung erforderlich machen. In der Regel haben Symptome wie krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit und Erbrechen eine harmlose Ursache und können problemlos zu Hause auskuriert werden.
Welches Hausmittel hilft bei was?
Der Vorteil von Hausmitteln ist, dass sie, wie der Name schon sagt, meist einfach zu Hause zu finden sind bzw. ohne größeren Aufwand besorgt und angewendet werden können. Ob und wie effektiv sie Linderung verschaffen, kann jedoch zwischen den einzelnen Betroffenen variieren.
Zu den beliebtesten Hausmitteln gehören folgende:
Wärme: Ob in Form einer Wärmflasche, eines Heizkissens, eines Kirschkernkissens oder eines heißen Bads – Wärme beruhigt den ganzen Bauch, entspannt die Muskulatur und kann so dazu beitragen, Bauchschmerzen, -krämpfe und Blähungen zu lindern. Achten Sie aber auf die richtige Temperatur. Zu heiße Wärmflaschen und dergleichen können die Haut reizen und Schmerzen verursachen. Am besten legen Sie immer ein dünnes Tuch zwischen Ihre Haut und die Wärmequelle, so beugen Sie möglichen Hautirritationen vor.
Tee: Ebenso beliebt wie die Wärmflasche ist Tee bei Verdauungsbeschwerden. Dieser wärmt den Bauch von innen und je nach Sorte sind meist auch noch nützliche Heilpflanzen enthalten, die zusätzlich zur Linderung der Symptome beitragen können. Besonders geeignet sind Tees mit Pfefferminze, Fenchel, Kamille oder Ingwer. Heidelbeertee ist ein beliebtes Mittel gegen Durchfall. Die in den getrockneten Heidelbeeren enthaltenen Gerbstoffe sollen dabei helfen, den Durchfall etwas zu lindern.
viel trinken: Besonders bei Durchfall verliert der Körper mehr Wasser als normalerweise über den Darm. Deswegen sollte bei Durchfall darauf geachtet werden, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Mindestens etwa zwei Liter Wasser über den Tag verteilt, bei starkem Durchfall und Erbrechen lieber etwas mehr. Auch bei Verstopfungen kann zu wenig Wasser die Symptome verstärken, daher sollte auch hier auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden.
Flohsamen: Diese kleinen Samenschalen gehören zu den sogenannten Quellmitteln. Flohsamen sollten mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Meist gibt es die Samenschalen bereits in fertigen Portionsgrößen zu kaufen. Vermischen Sie die Flohsamen einfach mit Wasser in einem Glas und trinken die Mischung möglichst zügig. Im Verdauungstrakt quellen die Samenschalen auf und regen über die Volumenzunahme im Darm die Darmbewegung, die sogenannte Peristaltik, an. Durch das hohe Quellvolumen eigenen sich Flohsamen sehr gut zur Stuhlregulierung, sprich bei Durchfall, aber auch bei Verstopfung. Bei Durchfall nehmen sie sozusagen das zu viel an Flüssigkeit im Darm auf, bei Verstopfung lockern sie durch das Aufquellen den zu festen Speisebrei auf und erleichtern so die Darmpassage.
Heilerde und Aktivkohle: Heilerde wird aus verschiedenen Erden gewonnen und als Pulver eingenommen. Aktivkohle wird ebenfalls aus pflanzlichen Materialien gewonnen, sie wird manchmal auch als medizinische Kohle oder Medizinkohle bezeichnet. Beide Stoffe sind beliebte Hausmittel gegen Durchfall. Die Wirkung beruht darauf, dass Heilerde und Aktivkohle unter anderem Giftstoffe binden können. Bei Magen-Darm-Infekten können diese beispielsweise von den auslösenden Bakterien gebildet werden. Heilerde hat außerdem noch weitere positive Effekte auf Beschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen und durch den Quelleffekt auch gegen Durchfall. In klinischen Studien eindeutig nachgewiesen sind diese Effekte nicht, nichtsdestotrotz sind beide Stoffe beliebte Hausmittel bei verschiedensten Magen-Darm-Erkrankungen.
geriebener Apfel: Ein weiteres klassisches Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden ist ein geriebener Apfel. Hintergrund sind die im Apfel enthaltenen Pektine. Das sind spezielle Kohlenhydrate, die andere Stoffe binden können – z. B. Wasser im Darm. Verwenden Sie dafür einen Apfel mit Schale und reiben diesen. Karotten, Bananen und Aprikosen enthalten ebenfalls Pektine, Sie können also einfach aussuchen, was für Sie am bekömmlichsten ist. Karotten sollten vorher jedoch gekocht oder gedünstet werden, roh sind sie schwer verdaulich und können so den bereits gereizten Darm zusätzlich strapazieren.
Schonkost: Meist fehlt bei Verdauungsbeschwerden ohnehin der Appetit. Ganz ohne Essen fehlen dem Körper jedoch wichtige Nährstoffe und auch die notwendige Energie, um die Verdauungsprobleme zu bekämpfen. Versuchen Sie kleine Mengen zu essen und nicht zu viel auf einmal. Lebensmittel wie Zwieback, gekochte Kartoffeln, Brühen oder leichte Suppen sind z. B. leicht zu verdauen, ohne den Darm zusätzlich zu strapazieren. Üppige Mahlzeiten hingegen sind schwer bekömmlich und daher bei solchen Beschwerden eher zu vermeiden.
Welche Lebensmittel und Speisen bei Verdauungsproblemen geeignet sind und welche Rezepte zur Unterstützung der Verdauung beitragen, finden Sie hier: Ernährung bei empfindlichem Verdauungstrakt
Mythos Cola und Salzstangen – Es gibt bessere Alternativen
Bei Verdauungsproblemen wie Durchfall und Übelkeit mit Erbrechen denken viele direkt an Cola und Salzstangen. Doch hilft das wirklich? Die Antwort lautet: Es gibt deutlich bessere Alternativen.
Die Idee hinter der bekannten Kombination ist zwar gut, nämlich die dem Körper verlorengegangene Flüssigkeit, Nähr- und Mineralstoffe wieder zu ersetzen. Allerdings können Cola und Salzstangen nur sehr bedingt die fehlenden Elektrolyte wieder auffüllen. Besser geeignet sind hier Tee und Brühe, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, und leicht verdauliche Lebensmittel wie Haferschleim, Zwieback oder Kartoffeln, um dem Körper wieder etwas Energie zuzuführen.
Weitere Tipps zur Linderung von Verdauungsbeschwerden
frische Luft oder Ruhe: Wer Verdauungsprobleme mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, akuten Durchfall oder Bauchschmerzen hat, sollte sich vor allem ausruhen. Spaziergänge an der frischen Luft sind zwar durchaus förderlich für die Verdauung und können im beschwerdefreien Zustand dazu beitragen, möglichen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Verstopfung vorzubeugen. Wenn die Beschwerden jedoch erst einmal da sind, sollten diese zunächst zu Hause mit viel Ruhe auskuriert werden. Außerdem sollten Sie während dieser Zeit auf keinen Fall frieren. Das schwächt den Körper und das Abwehrsystem zusätzlich und kann die Beschwerden verschlechtern bzw. die Genesung verzögern. Was Sie aber durchaus tun können, ist zwischendurch kurz zu lüften. Stoßlüften verbessert die Raumluft und warm eingepackt kühlen Sie in dieser kurzen Zeit auch nicht aus.
Bauchmassage: Eine leichte Massage kann dabei helfen, die Bauchmuskulatur zu entspannen und die Darmtätigkeit sozusagen sanft von außen anzuregen. Dadurch können Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe etwas gelindert werden. Am besten sollten Sie dabei im Uhrzeigersinn massieren. Das entspricht der Richtung der natürlichen Darmpassage. Sollten die Schmerzen durch die sanften Druckbewegungen stärker werden oder sich die Massage unangenehm anfühlen, hören Sie lieber auf.
hochdosierte Pfefferminzölkapseln: Pfefferminze hat verschiedene positive Eigenschaften, die man sich zur Linderung von typischen Verdauungsbeschwerden zunutze macht, unter anderem eine verdauungsfördernde, beruhigende und krampflösende Wirkung. Die Wirksamkeit des ätherischen Öls hängt von der Dosierung ab. Hohe Dosierung für Wirkung erforderlich! Diese muss ausreichend hoch sein, damit die gewünschten Wirkungen erzielt werden können. Hierfür ist sogenannte Arzneibuchqualität erforderlich, demnach muss in entsprechenden Produkten unter anderem mindestens 1,2 % ätherisches Pfefferminzöl enthalten sein.
Dies ist z.B. in dem pflanzlichen Arzneimittel Digestopret® enthalten.
Was tun, wenn Bauchschmerzen, -krämpfe und Co. nicht weggehen?
Bei starken Bauchschmerzen, -krämpfen oder anderen Beschwerden oder wenn diese über einen längeren Zeitraum ohne Besserung andauern bzw. immer wiederkommen, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Manchmal kann hinter solchen Symptomen auch eine ernste Erkrankung stecken, die medizinisch behandelt werden muss. Leichtere Symptome klingen meist von allein wieder ab und müssen nicht ärztlich abgeklärt werden. Hier ist es oftmals ausreichend, wenn sich Betroffene ausruhen, auf bewährte Hausmittel zurückgreifen und gegebenenfalls leichtere Medikamente einnehmen.
Wie kann man einen Reizdarm beruhigen?
Hinter anhaltenden oder wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden kann auch das sogenannte Reizdarmsyndrom liegen, für das sich keine eindeutige Ursache finden lässt. Trotz der unangenehmen Beschwerden, ist die Erkrankung an sich harmlos, sprich es sind keine schweren Folgeerscheinungen durch die Krankheit zu befürchten. Dennoch kann das Reizdarmsyndrom für Betroffene im Alltag mitunter sehr belastend sein.
Für die Behandlung stehen verschiedene Ansatzpunkte zur Verfügung, je nach Art und Ausprägung der Beschwerden eines jeden einzelnen. Diese reichen von speziellen Diäten, allgemeinen Lebensstiländerungen (Ernährung und Bewegung) über pflanzliche Arzneimittel bis hin zur kurzfristigen Gabe stärkerer Medikamente gegen einzelne Symptome.
Mehr über die einzelnen Behandlungsansätze beim Reizdarmsyndrom lesen Sie hier: Reizdarmsyndrom bzw. Reizdarm: Behandlung und Prognose
Quellen:
Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom [Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM)] Juni 2021 – AWMF-Registriernummer: 021/016
Bundesministerium für Gesundheit - Reizdarmsyndrom [gesund.bund.de, Verlässliche Information für Ihre Gesundheit] verfügbar unter: https://gesund.bund.de/reizdarmsyndrom
Bundesministerium für Gesundheit - Reizdarmsyndrom [gesund.bund.de, Verlässliche Information für Ihre Gesundheit] verfügbar unter: https://gesund.bund.de/norovirus
Bundesministerium für Gesundheit - Reizdarmsyndrom [gesund.bund.de, Verlässliche Information für Ihre Gesundheit] verfügbar unter: https://gesund.bund.de/durchfall
Gesenhues, S. (2004). Bauchschmerzen. In: Fischer, G.C., Hesse, E., Keseberg, A., Lichte, T., Romberg, HP. (eds) Komplikationen in der Hausarztpraxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0599-3_14
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